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Effektive Prävention und Behandlung von Dekubitus

Tipps für eine optimale Hautgesundheit

Lesedauer: 17 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 19.9.2023

Die Gesundheit und das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Personen sind von größter Bedeutung. Eines der ernsthaften Gesundheitsrisiken, dem sowohl Pflegebedürftige als auch ihre pflegenden Angehörigen begegnen können, ist der Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür. Dieser Artikel widmen wir uns dem Verständnis, der Prävention, Erkennung und dem Management von Dekubitusgeschwüren.

1. Was ist ein Dekubitus?

1.1 Definition von Dekubitus

Ein Dekubitus, oft auch als Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür bezeichnet, ist eine schmerzhafte Hautverletzung, die durch anhaltenden Druck oder Reibung auf eine bestimmte Hautpartie entsteht. Dieser Druck verringert die Blutversorgung und damit die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr zu den betroffenen Geweben, was letztendlich zum Zelltod führt. Die Haut wird anfällig für Schäden und Wunden, die je nach Schweregrad des Drucks in unterschiedlichen Tiefen auftreten können.

1.2 Die Entstehung eines Dekubitus

Die Entstehung eines Dekubitus ist ein komplexer Prozess, der auf mehreren Faktoren beruht. Zunächst führt der anhaltende Druck dazu, dass kleine Blutgefäße komprimiert werden, was die Durchblutung behindert. Dies wiederum verringert die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr zu den Geweben, was zu Zellschäden führt. Wenn die Blutzufuhr nicht wiederhergestellt wird, sterben die betroffenen Zellen ab und die Haut wird anfällig für Verletzungen.

1.3 Risikofaktoren für einen Dekubitus

Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko der Entwicklung von Dekubitusgeschwüren:

  • Eingeschränkte Mobilität: Menschen, die sich nicht selbst bewegen können, sind anfälliger, da der Druck auf bestimmten Hautpartien nicht ausreichend reduziert wird.
  • Bettlägerigkeit: Pflegebedürftige, die lange Zeit im Bett verbringen, sind gefährdet, da der Druck auf bestimmte Stellen des Körpers ständig vorhanden ist.
  • Inkontinenz: Feuchtigkeit, beispielsweise durch Inkontinenz, erhöht das Risiko von Hautirritationen und Wundentwicklung.
  • Schlechte Ernährung: Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen beeinflusst die Hautgesundheit und die Wundheilung negativ.
  • Trockene Haut: Trockene Haut ist anfälliger für Verletzungen und Reizungen.
  • Altersbedingte Hautveränderungen: Die Haut von älteren Menschen ist oft dünner und weniger elastisch, was sie anfälliger für Verletzungen macht.
  • Diabetes und Kreislaufprobleme: Personen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko, da die Blutversorgung bereits beeinträchtigt sein kann.

Die Kombination dieser Faktoren erhöht das Risiko für die Entstehung von Dekubitusgeschwüren erheblich. Daher ist die Prävention und rechtzeitige Erkennung von großer Bedeutung, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Personen zu gewährleisten.

2. Stadien und Klassifikationen von Dekubitusgeschwüren

Dekubitusgeschwüre werden in verschiedene Stadien unterteilt, um den Schweregrad der Hautverletzungen zu charakterisieren. Diese Einteilung hilft dabei, die angemessene Behandlung und Pflege zu bestimmen.

Es gibt insgesamt vier Hauptstadien, die die Entwicklung von Dekubitusgeschwüren beschreiben:

Stadium I

In diesem frühen Stadium zeigt sich die Haut gerötet, meist bei Personen mit hellerer Haut, und es kann ein leichter Schmerz oder ein Juckreiz auftreten. Bei dunklerer Haut kann das betroffene Gebiet heller erscheinen, röter oder blauer. Diese Rötung zeigt an, dass die Haut bereits geschädigt ist, aber die Schädigung reicht noch nicht in die tieferen Gewebeschichten.

Stadium II

In diesem Stadium treten bereits oberflächliche Hautläsionen auf. Es kann zu Blasenbildung, Schorf oder Krustenbildung kommen. Die Haut ist geschädigt, aber die Wunde erstreckt sich noch nicht in die tieferen Gewebeschichten.

Stadium III

Hier erstreckt sich die Wunde bereits in die tiefen Gewebeschichten, wie beispielsweise das Fettgewebe. Es kann ein sichtbarer Verlust von Hautgewebe auftreten. Die Wunde kann eine trichterförmige Erscheinung haben, wobei die Wundöffnung größer ist als die oberflächliche Hautverletzung.

Stadium IV

Dieses Stadium kennzeichnet eine noch tiefere Schädigung, bei der die Wunde das Muskelgewebe, Sehnen oder sogar Knochen erreichen kann. Die Wunde kann groß und schwer zu behandeln sein, da das Risiko von Infektionen und Komplikationen erhöht ist.

Neben diesen vier Hauptstadien gibt es auch Klassifikationen, die die Tiefe und Schwere der Wunden weiter spezifizieren können, wie z. B. die Kategorie "Unklassifizierbar" für Wunden, die mit Nekrose (abgestorbenem Gewebe) bedeckt sind, und die Kategorie "Verdacht auf Tiefengewebsverletzung" für Verletzungen, bei denen der Verdacht auf eine Schädigung tiefer Gewebeschichten besteht.

Die korrekte Einstufung des Dekubitusgeschwürs ist wichtig, um eine angemessene Behandlung und Pflege zu gewährleisten. Es ist ratsam, medizinisches Fachpersonal zur Diagnose und Klassifikation hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wundheilung zu fördern und Komplikationen zu minimieren.

3. Prävention von Dekubitusgeschwüren

Die Prävention von Dekubitusgeschwüren ist von entscheidender Bedeutung, um das Auftreten dieser schmerzhaften und oft schwer zu behandelnden Hautverletzungen zu verhindern. Eine sorgfältige Präventionsstrategie kann das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Personen erheblich verbessern.

Druckentlastung und Positionswechsel

Eine der grundlegendsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Dekubitusgeschwüren ist die regelmäßige Druckentlastung und der Positionswechsel. Pflegebedürftige sollten mindestens alle zwei Stunden die Position wechseln, um den Druck auf bestimmte Hautpartien zu reduzieren. Wenn möglich, kann auch das Aufstehen oder Bewegen im Bett helfen, den Druck zu entlasten.

Hilfsmittel zur Prävention

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die entwickelt wurden, um die Druckverteilung zu verbessern und Dekubitusgeschwüren vorzubeugen. Spezielle Antidekubitus-Matratzen, -Kissen und -Pads helfen, den Druck auf den Körper gleichmäßiger zu verteilen und so gefährdete Hautpartien zu entlasten.

Hautpflege

Eine gute Hautpflege ist unerlässlich, um die Hautgesundheit zu erhalten. Regelmäßige Reinigung mit milden Produkten und das Auftragen von feuchtigkeitsspendenden Cremes halten die Haut geschmeidig und widerstandsfähig.

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen, fördert die Heilung von Gewebeschäden und stärkt die Haut. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, um die Haut mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen und die Durchblutung zu fördern.

Bewegung und Aktivität

Bewegung ist entscheidend, um die Durchblutung zu fördern und den Körper stark und gesund zu halten. Sofern möglich, sollten pflegebedürftige Personen ermutigt werden, sich so viel wie möglich zu bewegen und sanfte Übungen durchzuführen.

Schulung und Aufklärung

Angehörige und Pflegekräfte sollten über die Risiken von Dekubitusgeschwüren aufgeklärt werden. Das Wissen über Präventionsmaßnahmen, Früherkennung und geeignete Pflege kann dazu beitragen, das Risiko von Dekubitusgeschwüren zu minimieren.

Die Implementierung einer umfassenden Präventionsstrategie erfordert Teamarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal, Angehörigen und medizinischem Fachpersonal. Jeder Fall ist individuell, daher ist es wichtig, Maßnahmen anzupassen und regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die besten Vorbeugungsmaßnahmen getroffen werden.

4. Erkennen von Dekubitusgeschwüren

Die frühzeitige Erkennung von Dekubitusgeschwüren ist von größter Bedeutung, um eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen und die Verschlechterung der Wunden zu verhindern. Regelmäßige Inspektion gefährdeter Hautpartien und das Erkennen von Frühzeichen sind entscheidend.

4.1 Frühzeichen von Dekubitusgeschwüren

Die ersten Anzeichen eines sich entwickelnden Dekubitusgeschwürs können subtil sein, aber ihre rechtzeitige Erkennung ist entscheidend:

  • Hautrötung: Rötung der Haut in einem bestimmten Bereich, die länger als 30 Minuten anhält, ist ein häufiges Frühzeichen.
  • Schwellung: Die Hautpartie kann geschwollen oder gespannt wirken.
  • Veränderung der Hauttemperatur: Die Haut kann wärmer oder kühler sein als die umliegende Haut.
  • Veränderung der Hautfarbe: Bei Menschen mit hellerer Haut kann die betroffene Stelle röter erscheinen. Bei dunklerer Haut kann die Haut heller, röter oder blauer erscheinen.
  • Schmerz oder Juckreiz: Frühzeitig auftretender Schmerz oder Juckreiz kann auf Hautschädigungen hinweisen.

4.2 Regelmäßige Inspektion gefährdeter Hautpartien

Die regelmäßige Inspektion gefährdeter Hautpartien ist eine der wesentlichen Maßnahmen, um Dekubitusgeschwüren vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen. Da bestimmte Körperstellen anfälliger für Druckgeschwüre sind, ist eine gezielte Beobachtung dieser Bereiche von großer Bedeutung.

Hier sind einige Schritte, die bei der regelmäßigen Inspektion helfen können:

  • Markierung gefährdeter Bereiche: Identifiziere die Hautpartien, die einem erhöhten Druck ausgesetzt sind. Dies umfasst Bereiche wie das Steißbein, die Fersen, die Ellenbogen, die Hüften und der untere Rücken.
  • Regelmäßige Inspektion: Führe regelmäßige Inspektionen dieser gefährdeten Bereiche durch. Dies kann am besten während des Positionswandels oder während der Körperpflege durchgeführt werden.
  • Lichtverhältnisse: Sorge für ausreichendes Licht, um die Hautpartien deutlich zu sehen. Gutes Licht hilft dabei, Veränderungen wie Rötungen oder Hautveränderungen besser zu erkennen.
  • Berührungsempfindlichkeit: Verwende sanfte Berührungen, um die Haut auf Veränderungen zu überprüfen. Achte auf Anzeichen von Empfindlichkeit, Schwellung oder Schmerz.
  • Hilfsmittel verwenden: Bei Personen, die sich nicht selbst bewegen können, kann ein Spiegel oder ein Kamera-Handy helfen, schwer einsehbare Bereiche zu überprüfen.
  • Dokumentation: Halte Beobachtungen in einem Pflegetagebuch fest. Notiere Veränderungen, Hautzustände und eventuelle Rötungen oder Unregelmäßigkeiten.

Die regelmäßige Inspektion gefährdeter Hautpartien erfordert Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Das frühzeitige Erkennen von Veränderungen ermöglicht es, rasch geeignete Maßnahmen zur Vermeidung oder Behandlung von Dekubitusgeschwüren zu ergreifen.

4.3 Wichtigkeit der rechtzeitigen Diagnose

Die frühzeitige Diagnose von Dekubitusgeschwüren ist von entscheidender Bedeutung, da sie die besten Chancen auf erfolgreiche Behandlung und Heilung bietet. Wenn Anzeichen von Hautveränderungen bemerkt werden, sollte sofort medizinisches Fachpersonal konsultiert werden. Frühzeitige Maßnahmen können helfen, das Fortschreiten der Wunden zu verhindern und die notwendigen Schritte für die richtige Behandlung einzuleiten.

Die kontinuierliche Überwachung der Hautgesundheit und die Kenntnis der Frühzeichen von Dekubitusgeschwüren sind von großer Bedeutung, um die Lebensqualität pflegebedürftiger Personen zu erhalten und mögliche Komplikationen zu minimieren.

5. Wundreinigung und Verbandwechsel bei Dekubitusgeschwüren

Die richtige Wundreinigung und der Verbandwechsel sind entscheidende Schritte im Management von Dekubitusgeschwüren. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, die Wunde sauber zu halten, sondern tragen auch dazu bei, das Risiko von Infektionen zu minimieren und die Wundheilung zu unterstützen.

5.1 Wundreinigung

Die Wunde sollte regelmäßig gereinigt werden, um Schmutz, Bakterien und abgestorbene Gewebeteile zu entfernen.

Dabei sind folgende Schritte wichtig:

  • Handhygiene: Bevor du die Wunde berührst oder reinigst, wasch deine Hände gründlich, um die Verbreitung von Keimen zu verhindern.
  • Sanfte Reinigung: Verwende eine milde, nicht reizende Lösung, um die Wunde zu reinigen. Dies kann eine sterile Kochsalzlösung oder eine vom Arzt empfohlene Reinigungslösung sein.
  • Vorsichtige Bewegungen: Reinige die Wunde vorsichtig, ohne unnötigen Druck auszuüben. Verwende sterile Kompressen oder Wattestäbchen, um die Reinigung durchzuführen.
  • Abtupfen: Tupfe die Wunde nach der Reinigung vorsichtig trocken. Vermeide starkes Reiben, da dies das Gewebe weiter schädigen kann.

5.2 Verbandwechsel

Der Verbandwechsel ist notwendig, um die Wunde vor Verunreinigungen zu schützen und die optimale Wundheilung zu fördern.

Hier sind einige Schritte für den Verbandwechsel:

  • Handhygiene: Wasche deine Hände gründlich, bevor du den Verband wechselt, um eine Infektion zu verhindern.
  • Vorsicht beim Entfernen: Entferne den alten Verband vorsichtig, um das verletzte Gewebe nicht zu beschädigen.
  • Reinigen und Desinfizieren: Reinige die Wunde gemäß den Anweisungen des medizinischen Fachpersonals. Bei Bedarf kann eine sterile Kompresse oder eine sterile Lösung verwendet werden.
  • Auftragen eines neuen Verbands: Lege einen neuen sterilen Verband auf die Wunde. Verwende dabei die richtige Technik, um die Verunreinigung zu minimieren.
  • Verbandsmaterial: Je nach Art der Wunde und den Empfehlungen des medizinischen Fachpersonals kann eine Vielzahl von Verbandsmaterialien verwendet werden, um die Heilung zu fördern.

Es ist wichtig, die Anweisungen des medizinischen Fachpersonals genau zu befolgen und bei Bedenken oder Unsicherheiten um Rat zu fragen. Ein ordnungsgemäßer Verbandwechsel und eine korrekte Wundreinigung sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die bestmögliche Wundheilung zu unterstützen.

6. Schmerzmanagement und Antibiotikatherapie bei Infektionen

Das Schmerzmanagement und die Behandlung von Infektionen sind wichtige Aspekte im Management von Dekubitusgeschwüren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Wohlbefinden der betroffenen Person zu verbessern, die Wundheilung zu fördern und mögliche Komplikationen zu minimieren.

6.1 Schmerzmanagement

Dekubitusgeschwüre können schmerzhaft sein, besonders wenn sie sich entwickeln oder sich verschlimmern. Ein effektives Schmerzmanagement ist wichtig, um die Lebensqualität der betroffenen Person zu verbessern.

Hier sind einige Ansätze für das Schmerzmanagement:

  • Medikamente: Schmerzlindernde Medikamente können verschrieben werden, um akute oder chronische Schmerzen zu lindern. Die Wahl des richtigen Medikaments hängt von der Art und Intensität des Schmerzes ab.
  • Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Techniken wie Ablenkung, Entspannungsübungen, Wärme- oder Kältetherapie können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern.
  • Gesprächstherapie: Ein offener Dialog über Schmerzen und individuelle Bedürfnisse kann dazu beitragen, effektive Schmerzmanagement-Strategien zu entwickeln.
  • Medizinisches Fachpersonal: Die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal, wie Schmerzspezialisten oder Palliativpflegekräften, kann dazu beitragen, eine optimale Schmerzlinderung zu erreichen.

6.2 Antibiotikatherapie bei Infektionen

Wenn sich Anzeichen einer Infektion, wie Rötung, Schwellung, Eiterbildung oder Fieber, in einem Dekubitusgeschwür entwickeln, ist eine Antibiotikatherapie möglicherweise erforderlich.

Hier sind einige Punkte zur Berücksichtigung:

  • Frühe Intervention: Eine rechtzeitige Behandlung von Infektionen ist entscheidend, um die Ausbreitung von Bakterien zu verhindern.
  • Kulturen und Tests: Vor Beginn einer Antibiotikatherapie kann das medizinische Fachpersonal Kulturen und Tests durchführen, um den spezifischen Erreger und die optimale Behandlung zu identifizieren.
  • Antibiotika: Je nach Art der Infektion und Empfindlichkeit der Bakterien können verschiedene Antibiotika verschrieben werden. Die Einnahme sollte genau nach ärztlicher Anweisung erfolgen.
  • Überwachung: Während der Antibiotikatherapie sollte die betroffene Person sorgfältig überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Infektion abklingt und keine Komplikationen auftreten.

Das Schmerzmanagement und die Behandlung von Infektionen erfordern eine individuelle Herangehensweise, die auf den Bedürfnissen der betroffenen Person basiert. Die enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal ist unerlässlich, um eine angemessene und effektive Schmerzlinderung sowie die bestmögliche Infektionskontrolle zu gewährleisten.

7. Psychosoziale Aspekte bei Dekubitusgeschwüren

Die psychosozialen Aspekte bei Dekubitusgeschwüren spielen eine entscheidende Rolle im Gesamtmanagement. Sowohl für die betroffene Person als auch für pflegende Angehörige können diese Geschwüre physische, emotionale und soziale Herausforderungen darstellen.

7.1 Emotionale Auswirkungen auf die betroffene Person

  • Schmerz und Unwohlsein: Dekubitusgeschwüre können schmerzhaft sein und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Der anhaltende Schmerz kann zu Frustration, Angst und Depressionen führen.
  • Körperbild und Selbstwertgefühl: Die sichtbaren Wunden können das Körperbild beeinflussen und das Selbstwertgefühl belasten. Die betroffene Person kann sich unsicher oder schämen.
  • Eingeschränkte Aktivitäten: Die Notwendigkeit, sich zu schonen und Druck auf gefährdete Bereiche zu vermeiden, kann zu eingeschränkter Mobilität und Unabhängigkeit führen.

7.2 Emotionale Auswirkungen auf pflegende Angehörige

  • Sorge und Verantwortung: Angehörige, die die Pflege übernehmen, können sich Sorgen um das Wohlbefinden der betroffenen Person machen und fühlen sich möglicherweise stark verantwortlich.
  • Belastung: Die Pflege von Dekubitusgeschwüren erfordert Zeit, Geduld und Mühe. Angehörige können sich überlastet fühlen, insbesondere wenn die Pflege intensiv ist.
  • Gefühl der Hilflosigkeit: Wenn die Wundheilung langsam verläuft oder Komplikationen auftreten, können Angehörige das Gefühl haben, wenig Kontrolle über die Situation zu haben.

7.3 Bewältigungsstrategien

  • Kommunikation: Offene Kommunikation zwischen der betroffenen Person, pflegenden Angehörigen und medizinischem Fachpersonal ist entscheidend. Das Teilen von Gefühlen, Bedenken und Erfahrungen kann emotionalen Druck reduzieren.
  • Unterstützungsnetzwerk: Das Einbeziehen von Freunden, Familie und professionellen Unterstützern kann dazu beitragen, die Belastung zu verringern und emotionale Unterstützung zu bieten.
  • Psychosoziale Unterstützung: Einrichtungen und Organisationen, die auf Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spezialisiert sind, können Beratung, Gruppenunterstützung und Ressourcen bereitstellen.
  • Eigene Gesundheit nicht vergessen: Sowohl die betroffene Person als auch pflegende Angehörige sollten auf ihre eigene körperliche und emotionale Gesundheit achten. Pausen, Entspannung und Selbstfürsorge sind wichtig.

Die psychosozialen Aspekte bei Dekubitusgeschwüren sollten nicht unterschätzt werden. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine umfassende Herangehensweise, die medizinische, emotionale und soziale Unterstützung einschließt. Ein sensibler Umgang mit den emotionalen Auswirkungen kann dazu beitragen, das Wohlbefinden der betroffenen Person und pflegenden Angehörigen zu fördern.

8. Fazit

Die Prävention von Dekubitusgeschwüren erfordert eine umfassende Herangehensweise, die regelmäßige Druckentlastung, Hautpflege, Ernährung und Inspektion umfasst. Die frühzeitige Erkennung von Anzeichen und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden von pflegebedürftigen Personen zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal ist von großer Bedeutung, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

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