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Young Carer im Fokus

Typische Aufgaben, Herausforderungen und Auswirkungen

Lesedauer: 20 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 16.5.2023

Die Rolle junger pflegender Angehöriger, auch als Young Carer bekannt, ist äußerst wichtig, da sie die Betreuung ihrer erkrankten Familienmitglieder übernehmen. In diesem Artikel behandeln wir die Aufgaben, Auswirkungen und Erfahrungen von Young Carern. Wir werden Pflegeaufgaben und Herausforderungen, die Vereinbarkeit von Schule und Pflege, physische und psychische Belastungen, Bildung und Karriere, soziale Auswirkungen und Isolation sowie die Perspektiven von Young Carern betrachten. Schließlich betonen wir die Notwendigkeit von Unterstützung und Anerkennung für Young Carer und zeigen Wege zur Verbesserung ihrer Situation auf.

1. Typische Pflegeaufgaben und Herausforderungen

Young Carer übernehmen oft Aufgaben, die eigentlich von Erwachsenen erledigt werden sollten. Diese Pflegeaufgaben können sehr unterschiedlich sein, je nach Krankheit oder Behinderung des Familienmitglieds.

Zu den typischen Pflegeaufgaben von Young Carern gehören jedoch:

  • Hilfe bei der Körperpflege, wie zum Beispiel beim Waschen, Kämmen oder Anziehen
  • Unterstützung beim Essen und Trinken, zum Beispiel beim Füttern oder Zubereiten von Mahlzeiten
  • Begleitung zu Arztterminen oder in die Klinik
  • Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme, zum Beispiel durch die Vorbereitung der Medikamente oder die Überwachung von Dosierungen
  • Hilfe im Haushalt, zum Beispiel beim Putzen oder Einkaufen
  • Betreuung von jüngeren Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern, die Unterstützung benötigen
  • Emotionale Unterstützung, zum Beispiel zuhören, Gesellschaft leisten oder trösten
  • Finanzielle Verantwortung, zum Beispiel Organisation und Verwaltung von finanziellen Angelegenheiten und die Beantragung von finanzieller Unterstützung oder Leistungen für das erkrankte Familienmitglied

2. Vereinbarkeit von Schule, Freizeit und Pflegeaufgaben

Die Vereinbarkeit von Schule, Freizeit und Pflegeaufgaben ist eine der zentralen Herausforderungen, denen sich Young Carer gegenübersehen. Für sie stellt sich die Frage, wie sie ihre schulischen Verpflichtungen erfüllen, Zeit für Freizeitaktivitäten finden und gleichzeitig die anspruchsvolle Pflege ihrer erkrankten Familienmitglieder bewältigen können. Diese Balance zu finden, erfordert von ihnen Organisationstalent, Durchhaltevermögen und Unterstützung von verschiedenen Seiten.

Die meisten Young Carer sind Schülerinnen und Schüler, die sich tagtäglich mit den Anforderungen des Schulalltags auseinandersetzen müssen. Doch neben dem Unterricht und den schulischen Aufgaben sind sie auch mit der Verantwortung für die Pflege ihrer erkrankten Familienmitglieder konfrontiert. Der Zeitbedarf dafür kann erheblich sein und Young Carer müssen ihre Zeit effektiv planen und organisieren, um sowohl ihre schulischen Verpflichtungen als auch ihre Pflegeaufgaben zu erfüllen.

Eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, den Unterricht regelmäßig zu besuchen und dabei keine oder nur minimale Fehlzeiten zu haben. Oft müssen Young Carer Unterrichtsstunden verpassen, um sich um ihre erkrankten Familienmitglieder zu kümmern oder zu Arztterminen zu begleiten. Dies kann zu Wissenslücken und schulischen Rückständen führen, die es zu bewältigen gilt. Die Versäumnisse können sich negativ auf die schulische Leistung auswirken und den Erfolg in den Prüfungen oder bei Abschlussprüfungen gefährden.

Darüber hinaus können die physischen und psychischen Belastungen, die mit der Pflege verbunden sind, die Konzentration und das Lernen beeinträchtigen. Der zusätzliche Stress kann zu Erschöpfung, Schlafmangel und emotionaler Belastung führen. Deshalb ist es für Young Carer eine große Herausforderung, sich auf den Unterricht zu konzentrieren und schulische Aufgaben zu erledigen, da sie gleichzeitig mit den Sorgen und Anliegen der Pflege beschäftigt sind.

Die Vereinbarkeit von Schule, Freizeit und Pflegeaufgaben erfordert daher eine ganzheitliche Unterstützung für Young Carer.

Hier sind einige Ansätze und Empfehlungen, um ihnen zu helfen:

Sensibilisierung und Unterstützung in Schulen: Schulen sollten sich bewusst sein, dass Young Carer in ihrer Schülerschaft vertreten sind. Sensibilisierungskampagnen und Schulungen für Lehrkräfte können dazu beitragen, das Verständnis für die Herausforderungen von Young Carern zu erhöhen und angemessene Unterstützung bereitzustellen. Flexible Unterrichtsregelungen, Nachholmöglichkeiten für versäumten Unterrichtsstoff und eine offene Kommunikation zwischen Schule und Young Carer sind von großer Bedeutung.

Ressourcen und Entlastung für Young Carer: Es ist wichtig, dass Young Carer Zugang zu spezifischen Ressourcen und Unterstützungsangeboten haben. Dies können Peer-Support-Gruppen, spezialisierte Beratungsstellen, Informationsmaterialien und Schulungen sein. Durch diese Angebote können Young Carer ihre Kenntnisse erweitern, neue Bewältigungsstrategien erlernen und sich mit anderen in ähnlichen Situationen austauschen.

Zeitmanagement und Selbstfürsorge: Young Carer sollten lernen, ihre Zeit effektiv zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Das Erlernen von Zeitmanagement-Fähigkeiten kann ihnen helfen, Schule, Pflege und Freizeitaktivitäten besser zu koordinieren. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie Zeit für ihre eigene Erholung und Selbstfürsorge einplanen. Sie sollten sich bewusst machen, dass sie auch das Recht haben, Zeit für sich selbst zu nehmen und ihre eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Netzwerke und Unterstützungssysteme: Der Aufbau eines soliden Netzwerks von Unterstützungssystemen ist von großer Bedeutung. Das Netzwerk kann aus Familienmitgliedern, Freunden, Lehrkräften, Schulsozialarbeitern, lokale Gemeinschaftsorganisationen oder Pflegediensten bestehen. Es ist wichtig, dass Young Carer wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Hilfe benötigen, sei es bei der Pflege, bei schulischen Angelegenheiten oder bei emotionaler Unterstützung.

3. Physische Belastungen

Young Carer, die die Pflege ihrer erkrankten oder beeinträchtigten Familienmitglieder übernehmen, sind physischen Belastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden beeinflussen können. Die Pflegeaufgaben können eine Vielzahl von körperlichen Anstrengungen mit sich bringen, die sich im Laufe der Zeit akkumulieren und Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit der jungen Pflegenden haben können.

Eine der physischen Belastungen besteht in den Anforderungen der Körperpflege. Young Carer müssen oft beim Ankleiden, Waschen oder der Toilettenhygiene ihrer erkrankten Familienmitglieder unterstützen. Dies erfordert körperliche Kraft und Ausdauer, insbesondere wenn das Familienmitglied mobilitätseingeschränkt ist oder Unterstützung beim Transfer benötigt und kann zu Rückenproblemen oder Muskelverspannungen führen.

Ein weiterer Aspekt der physischen Belastung liegt in der Unterstützung bei der Mobilität. Wenn das erkrankte Familienmitglied Schwierigkeiten hat, sich zu bewegen oder gehbehindert ist, kann es erforderlich sein, dass Young Carer beim Gehen, Treppensteigen oder dem Wechsel in den Rollstuhl assistieren. Dies erfordert nicht nur körperliche Kraft, sondern auch Geschicklichkeit und Koordination. Die kontinuierliche Unterstützung bei der Mobilität kann zu wiederholten Belastungen bestimmter Muskelgruppen führen. Insbesondere der Rücken, die Schultern und die Arme können übermäßig beansprucht werden. Diese Belastungen können zu Muskelverspannungen, Schmerzen und möglicherweise zu langfristigen Verletzungen führen.

Die Bewältigung von Haushaltsaufgaben kann ebenfalls physische Anstrengungen bedeuten. Young Carer sind oft für die Durchführung von Haushaltsarbeiten wie Einkaufen, Reinigen oder Wäschewaschen verantwortlich. Das Heben von Einkaufstüten, das Staubsaugen großer Flächen oder das Tragen von Wäschekörben können anstrengend sein und den Körper belasten. Das Tragen von schweren Einkaufstaschen, das Bewegen von Möbeln beim Reinigen und das Stehen und Arbeiten über längere Zeiträume kann zu Muskelermüdung und Erschöpfung führen.

4. Psychische Belastungen

Die Rolle eines jungen Pflegenden oder Young Carers ist eine Herausforderung, die mit einer Vielzahl von psychischen Belastungen einhergeht.

Eine der Hauptbelastungen für Young Carers ist der Verlust der Kindheit oder Jugend. Sie müssen oft früh erwachsen werden und eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen, die normalerweise von Erwachsenen erledigt werden. Die Verantwortung für die Pflege eines Familienmitglieds kann zu einem Verlust der Unbeschwertheit, der Freizeitaktivitäten und der sozialen Interaktion führen, die für das normale Aufwachsen und die persönliche Entwicklung wichtig sind. Diese Belastung kann zu Gefühlen der Isolation und des Verlusts der eigenen Identität führen.

Die ständige Sorge um das Wohlergehen des Pflegebedürftigen kann zu chronischem Stress führen. Young Carers stehen häufig unter großem Druck, da sie die Verantwortung tragen, das tägliche Leben ihres Familienmitglieds zu organisieren und seine Bedürfnisse zu erfüllen. Dieser Stress kann zu Erschöpfung, Schlafstörungen, Angstzuständen und Depressionen führen. Die jungen Pflegenden müssen oft Entscheidungen treffen, die ihr Alter und ihre Erfahrung übersteigen, und sind mit schwierigen Situationen konfrontiert, die sie emotional überfordern können.

Das Sorgen um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen kann zu einem erhöhten Maß an Ängsten und Schuldgefühlen führen. Young Carers können sich schuldig fühlen, wenn sie eine Pause von ihren Pflegeaufgaben nehmen oder eigene Bedürfnisse priorisieren. Sie könnten auch Ängste haben, dass sie nicht ausreichend für ihr Familienmitglied sorgen oder dessen Zustand verschlechtern könnten. Diese Ängste und Schuldgefühle können zu einem konstanten Gefühl der Unzulänglichkeit führen und das Selbstwertgefühl der jungen Pflegenden beeinträchtigen.

Die soziale Isolation ist eine weitere psychische Belastung, mit der Young Carers konfrontiert sind. Aufgrund ihrer Pflegeverantwortung haben sie möglicherweise weniger Zeit für soziale Aktivitäten und Freundschaften. Sie können sich von Gleichaltrigen isoliert fühlen, die ihre Situation nicht verstehen oder keine Unterstützung bieten können. Die fehlende soziale Interaktion und der Mangel an Unterstützung können zu Einsamkeit und einer Verringerung des psychischen Wohlbefindens führen.

Darüber hinaus können finanzielle Belastungen eine Rolle spielen. Einige Young Carers müssen möglicherweise Teilzeitjobs ablehnen oder ihre Bildungschancen einschränken, um sich um ihr Familienmitglied zu kümmern. Dies kann zusätzlichen Stress verursachen, da sie sich Sorgen um ihre finanzielle Stabilität machen müssen. Die finanziellen Belastungen können zu Unsicherheit und Angst führen, da die jungen Pflegenden möglicherweise nicht genügend Ressourcen haben, um sowohl ihre eigenen Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen zu erfüllen.

Die psychischen Belastungen, mit denen Young Carers konfrontiert sind, können langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben. Studien haben gezeigt, dass junge Pflegende ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen haben. Sie können auch ein geringeres Selbstwertgefühl und ein erhöhtes Risiko für Stresserkrankungen entwickeln.

5. Auswirkungen auf Bildung, Ausbildung und Karriere

Die Pflegeverantwortung als Young Carer hat erhebliche Auswirkungen auf die Bildung, Ausbildung und Karriereentwicklung. Young Carers sind Kinder und Jugendliche, die sich um ein Familienmitglied kümmern, das körperlich oder geistig erkrankt oder mit einer Behinderung lebt. Die zusätzlichen Verpflichtungen und Belastungen, die mit der Pflegeaufgabe einhergehen, können dazu führen, dass Young Carers Schwierigkeiten haben, ihre Bildungs- und Karriereziele zu erreichen.

Im Folgenden werden die Auswirkungen genauer betrachtet.

Bildungsunterbrechung: Die Pflegeverantwortung kann zu häufigen Fehlzeiten in der Schule führen. Young Carers müssen möglicherweise regelmäßig den Unterricht versäumen, um sich um das pflegebedürftige Familienmitglied zu kümmern oder medizinische Termine wahrzunehmen. Dies kann zu Bildungsunterbrechungen führen und ihre schulische Leistung beeinträchtigen.

Leistungseinbußen: Die Pflegeaufgaben erfordern Zeit und Energie, die Young Carers normalerweise für ihre schulischen Aufgaben und Hausaufgaben aufwenden würden. Die Überlastung kann zu einer Verringerung der Lernzeit führen, was sich negativ auf ihre schulischen Leistungen auswirken kann. Die Konzentrationsschwierigkeiten und der Stress, die mit der Pflegeverantwortung einhergehen, können zu schlechteren Noten und geringerem akademischem Erfolg führen.

Eingeschränkte Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten: Die zusätzlichen Verpflichtungen als Young Carer können es schwierig machen, an außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen oder sich auf weiterführende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu konzentrieren. Young Carers haben möglicherweise weniger Zeit für Schulausflüge, Sportteams oder andere außerschulische Aktivitäten, die ihre persönliche Entwicklung und Bildungserfahrung bereichern könnten.

Begrenzte Berufswahl: Die Pflegeverantwortung kann die Karriereoptionen von Young Carers einschränken. Sie könnten weniger Flexibilität haben, um an Universitäten außerhalb ihrer Heimatstadt zu studieren oder Berufe zu wählen, die längere Arbeitszeiten erfordern. Einige Young Carers können sich gezwungen fühlen, ihre beruflichen Ambitionen aufzugeben oder ihre Karrierewege anzupassen, um in der Nähe des pflegebedürftigen Familienmitglieds zu bleiben und weiterhin ihre Pflegeverantwortung wahrnehmen zu können.

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6. Soziale Auswirkungen und Isolation

Die Pflegeaufgaben von Young Carers können zu einer erhöhten sozialen Isolation führen. Während sie ihre Pflegeverantwortung wahrnehmen, können sie aufgrund der zusätzlichen Verpflichtungen und Belastungen soziale Aktivitäten und Interaktionen vernachlässigen.

Erstens kann die Pflegeverantwortung zu einem Mangel an Freizeit führen. Young Carers müssen häufig zusätzliche Verantwortung übernehmen, die normalerweise von Erwachsenen erledigt wird. Dadurch bleibt ihnen wenig Zeit für Freundschaften, Hobbys oder andere Freizeitaktivitäten. Die Zeit, die sie normalerweise mit Gleichaltrigen verbringen würden, wird stattdessen für die Pflegeaufgaben verwendet. Dies führt dazu, dass sie sich von sozialen Aktivitäten und Gruppenaktivitäten distanzieren und sich isoliert fühlen.

Zweitens können Young Carers das Gefühl haben, dass ihre Situation von anderen nicht verstanden wird. Ihre Erfahrungen und Herausforderungen als Pflegende sind einzigartig und können von Gleichaltrigen oft schwer nachvollzogen werden. Dies kann zu einem Gefühl der Distanzierung und des "Andersseins" führen. Young Carers können das Gefühl haben, dass niemand wirklich verstehen kann, was sie durchmachen, und können sich zurückziehen, um Konfrontationen oder Missverständnisse zu vermeiden.

Drittens können die finanziellen Belastungen der Familie dazu führen, dass Young Carers auf soziale Aktivitäten verzichten. Die Pflege eines Familienmitglieds kann finanzielle Auswirkungen haben, insbesondere wenn ein Elternteil aufgrund der Pflegeverantwortung möglicherweise weniger arbeiten kann. Dadurch kann es zu Einschränkungen des finanziellen Spielraums kommen, was sich auf die Teilnahme an sozialen Aktivitäten auswirken kann, die oft mit Kosten verbunden sind. Young Carers können aus finanziellen Gründen auf soziale Ereignisse oder Ausflüge verzichten müssen, was zu sozialer Isolation führen kann.

Viertens kann die ständige Sorge um das Wohlbefinden des pflegebedürftigen Familienmitglieds dazu führen, dass Young Carers weniger Zeit und Energie für soziale Interaktionen haben. Sie sind oft mit Gedanken und Sorgen um das Wohlergehen des Pflegebedürftigen beschäftigt, was zu einer starken emotionalen Belastung führen kann. Diese emotionale Erschöpfung kann dazu führen, dass Young Carers sich zurückziehen und weniger Interesse an sozialen Beziehungen haben. Sie können sich isoliert fühlen und das Gefühl haben, dass sie nicht die Möglichkeit haben, sich mit anderen auszutauschen.

Schließlich können Young Carers aufgrund der Pflegeverantwortung Schwierigkeiten haben, an sozialen Veranstaltungen und Aktivitäten teilzunehmen. Termine für Arztbesuche, Medikamentenverabgabe oder andere Pflegeverpflichtungen können dazu führen, dass Young Carers regelmäßig auf soziale Veranstaltungen verzichten müssen. Sie können es schwierig finden, Verabredungen zu treffen oder an Treffen mit Freunden teilzunehmen, da sie oft unvorhergesehene Verpflichtungen haben oder flexibel sein müssen, um auf die Bedürfnisse des pflegebedürftigen Familienmitglieds zu reagieren. Dieses Fehlen von sozialer Interaktion und die Einschränkung der Teilnahme an sozialen Ereignissen können zu Gefühlen der Isolation und des Verlusts von Freundschaften führen.

Die soziale Isolation, die Young Carers erleben, kann schwerwiegende Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklung haben. Soziale Interaktionen und Beziehungen sind entscheidend für die emotionale Unterstützung, das Lernen sozialer Fähigkeiten und die allgemeine psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

7. Reflexionen und Empfehlungen von Young Carer

Schließlich sollten auch Young Carer selbst eine aktive Rolle in der Gestaltung ihrer eigenen Situation spielen. Ihre Erfahrungen und Meinungen sollten gehört und berücksichtigt werden. Ihre Stimmen können dazu beitragen, die Herausforderungen, die sie bewältigen, besser zu verstehen und effektive Lösungen zu entwickeln. Es ist wichtig, dass Young Carer ihre eigene Situation reflektieren und Empfehlungen aussprechen, um ihre Unterstützung zu verbessern und ihre Belastungen zu reduzieren.

Einige Empfehlungen von Young Carern können sein:

Sich selbst Zeit nehmen: Es ist wichtig, dass Young Carer auch Zeit für sich selbst haben und sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern. Dabei können Entspannungsübungen, Hobbys oder Gespräche mit Freunden helfen.

Hilfe suchen: Young Carer sollten sich nicht scheuen, um Hilfe zu bitten, wenn sie sie brauchen. Es gibt viele Organisationen und Anlaufstellen, die spezielle Angebote für Young Carer haben, wie zum Beispiel Beratungsstellen oder Entlastungsangebote. Auch können sie mit ihren Lehrerinnen und Lehrern über ihre Situation sprechen und Unterstützung von der Schule erhalten.

Sich vernetzen: Es kann hilfreich sein, sich mit anderen Young Carern auszutauschen und sich zu vernetzen. Dabei können sie sich gegenseitig unterstützen und Tipps geben. Auch können sie dadurch das Gefühl haben, dass sie nicht alleine sind mit ihren Problemen.

Klare Kommunikation: Es ist wichtig, dass Young Carer mit ihren Familienmitgliedern über ihre Pflegeaufgaben sprechen und klare Absprachen treffen. Dabei können sie auch ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen kommunizieren und dafür sorgen, dass sie nicht überfordert werden.

Aufklärung und Sensibilisierung: Young Carer können dazu beitragen, dass das Thema Young Carer stärker in der Öffentlichkeit präsent ist und dass mehr Menschen über ihre Situation informiert sind. Dadurch kann das Verständnis und die Unterstützung in der Gesellschaft gestärkt werden.

Wenn Young Carer ihre eigene Situation reflektieren und Empfehlungen aussprechen, können sie dazu beitragen, dass ihre Unterstützung verbessert wird und dass sie sich besser um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern können. Auch können sie dazu beitragen, dass das Thema Young Carer in der Gesellschaft stärker wahrgenommen und unterstützt wird.

8. Fazit

Young Carer leisten eine wichtige Arbeit in der Gesellschaft, indem sie ihre kranken oder pflegebedürftigen Familienmitglieder unterstützen. Dabei übernehmen sie Verantwortung, die eigentlich von Erwachsenen getragen werden sollte, und müssen sich mit vielen Herausforderungen und Belastungen auseinandersetzen. Die Pflegeaufgaben können sich auf ihr Leben in verschiedenen Bereichen auswirken, wie zum Beispiel in der Schule, in der Freizeit oder in der Familie. Auch kann es Auswirkungen auf ihre Bildung, Ausbildung und Karriere haben.

Es ist wichtig, dass Young Carer angemessen unterstützt werden und dass ihre Leistungen in der Gesellschaft anerkannt werden. Dafür ist es notwendig, dass das Thema Young Carer stärker in der Öffentlichkeit und in der Politik präsent ist und dass gezielte Unterstützungsangebote geschaffen werden. Auch sollten Young Carer in Entscheidungen einbezogen werden, die sie betreffen, um ihre Bedürfnisse und Anliegen besser zu berücksichtigen.

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