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Leben mit Arthrose

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Lesedauer: 24 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 10.8.2023

Arthrose ist eine weit verbreitete degenerative Gelenkerkrankung, die sich aufgrund ihrer schleichenden Entwicklung oft erst spät bemerkbar macht. Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Menschen, kann aber auch jüngere Menschen treffen. Die Auswirkungen von Arthrose auf den Alltag können dabei erheblich sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose, um Betroffenen ein besseres Verständnis für ihre Erkrankung zu geben und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie mit den Herausforderungen des täglichen Lebens umgehen können. Von den Ursachen und Risikofaktoren über die diagnostischen Verfahren bis hin zu bewährten Therapieansätzen und unterstützenden Maßnahmen werden verschiedene Aspekte behandelt, die dazu beitragen können, ein aktives und erfülltes Leben mit Arthrose zu führen.

1. Grundlagen der Arthrose

1.1 Definition und Ursachen der Arthrose

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den fortschreitenden Abbau von Gelenkknorpel gekennzeichnet ist. Der Knorpel dient als schützende Schicht zwischen den Gelenken und ermöglicht reibungslose Bewegungen. Mit zunehmendem Alter und durch verschiedene Einflüsse kann der Knorpel abnutzen und sich langsam verschlechtern.

Die genauen Ursachen der Arthrose sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Eine der Hauptursachen ist der normale Alterungsprozess, bei dem der Knorpel allmählich an Elastizität und Dicke verliert. Übermäßige Belastung der Gelenke, sei es durch Übergewicht, repetitive Bewegungen oder berufsbedingte Tätigkeiten, kann ebenfalls zu einer erhöhten Abnutzung des Knorpels führen.

Verletzungen, wie beispielsweise Knochenbrüche oder Bänderrisse, können das Gelenkgewebe schädigen und das Risiko für die Entwicklung von Arthrose erhöhen. Auch genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Wenn in der Familie bereits Fälle von Arthrose bekannt sind, ist das Risiko für eine eigene Erkrankung erhöht. Entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Gicht können ebenfalls Arthrose begünstigen.

1.2 Häufig betroffene Gelenke bei Arthrose

Arthrose kann theoretisch in jedem Gelenk des Körpers auftreten. Es gibt jedoch einige Gelenke, die häufiger von dieser Erkrankung betroffen sind als andere.

Zu den am häufigsten betroffenen Gelenken gehören:

  • Kniegelenke: Arthrose im Knie ist weit verbreitet und kann zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Übergewicht, Verletzungen und altersbedingte Abnutzung sind häufige Ursachen für Kniearthrose.
  • Hüftgelenke: Hüftarthrose tritt häufig bei älteren Menschen auf und kann zu Schmerzen im Bereich der Hüfte, der Leiste oder des Oberschenkels führen. Ursachen können genetische Veranlagung, übermäßige Belastung oder Verletzungen sein.
  • Hand- und Fingerjoints: Arthrose in den Hand- und Fingerjoints kann zu Schmerzen, Steifheit, Knotenbildung und einer eingeschränkten Beweglichkeit der Hände führen. Dies kann die Feinmotorik und die Lebensqualität beeinträchtigen.
  • Wirbelsäule: Arthrose in der Wirbelsäule betrifft in der Regel die Facettengelenke, die für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich sind. Dies kann zu Rückenschmerzen, Steifheit und Einschränkungen bei bestimmten Bewegungen führen.

1.3 Risikofaktoren für die Entstehung von Arthrose

Obwohl Arthrose grundsätzlich jeden betreffen kann, gibt es bestimmte Risikofaktoren, die das Risiko einer Erkrankung erhöhen können:

  • Übergewicht: Übergewicht belastet die Gelenke, insbesondere die Knie- und Hüftgelenke, stärker. Das zusätzliche Gewicht kann den Knorpel schneller abbauen und das Risiko für Arthrose erhöhen.
  • Berufsbedingte Belastung: Menschen, die in Berufen arbeiten, die repetitive Bewegungen oder eine übermäßige Belastung der Gelenke erfordern, haben ein höheres Risiko, Arthrose zu entwickeln. Beispiele hierfür sind Bauarbeiter, Fabrikarbeiter oder Sportler.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für die Entwicklung von Arthrose. Der normale Alterungsprozess führt zu einer Abnahme der Knorpelqualität und -dicke.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Veranlagung kann das Risiko einer Arthroseerkrankung erhöhen. Wenn Arthrosefälle in der Familie bekannt sind, ist die Wahrscheinlichkeit größer, selbst davon betroffen zu sein.
  • Verletzungen: Vorangegangene Verletzungen wie Knochenbrüche, Bänderrisse oder Meniskusverletzungen können das Gelenkgewebe schädigen und die Entstehung von Arthrose begünstigen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Menschen, die an entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Gicht leiden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Arthrose.
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1.4 Maßnahmen zur Vorbeugung von Arthrose

Obwohl Arthrose nicht immer verhindert werden kann, gibt es dennoch Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung verringern können:

  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Durch regelmäßige Bewegung und gezieltes Training können die Muskeln gestärkt, die Gelenke stabilisiert und der Knorpel geschützt werden. Es ist wichtig, sowohl aerobe Aktivitäten wie Joggen oder Schwimmen als auch gelenkschonende Übungen wie Yoga oder Tai Chi einzubeziehen.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich und erhöht das Risiko für Arthrose. Eine gesunde Gewichtsreduktion und die Aufrechterhaltung eines gesunden BMI können das Risiko einer Erkrankung verringern.
  • Vermeidung von Überlastung: Es ist wichtig, übermäßige Belastungen der Gelenke zu vermeiden. Hierzu gehören beispielsweise das Heben schwerer Lasten, das Tragen von unpassendem Schuhwerk oder das Ausführen von repetitive Bewegungen über längere Zeiträume.
  • Verletzungsprävention: Um Verletzungen zu vermeiden, sollten beim Sport und im Alltag angemessene Schutzmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehören das Tragen von Schutzausrüstung, die Verwendung ergonomischer Hilfsmittel und das Erlernen richtiger Bewegungstechniken.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein kann zur Gesundheit der Gelenke beitragen. Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Vitamin C und D sowie Kalzium und Magnesium sind besonders wichtig.
  • Rauchen aufgeben: Das Rauchen kann den Knorpelabbau beschleunigen und das Risiko für die Entwicklung von Arthrose erhöhen. Daher ist es ratsam, mit dem Rauchen aufzuhören.
  • Ergonomische Maßnahmen: Am Arbeitsplatz und zu Hause sollten ergonomische Maßnahmen ergriffen werden, um die Belastung der Gelenke zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von ergonomischen Arbeitsgeräten, das Einrichten eines ergonomischen Arbeitsplatzes und die Anpassung der Umgebung an individuelle Bedürfnisse.
  • Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Regelmäßige ärztliche Untersuchungen können dazu beitragen, Arthrose frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung oder Behandlung einzuleiten.

Indem diese Maßnahmen befolgt werden, können Menschen das Risiko einer Arthroseerkrankung verringern und ihre Gelenkgesundheit fördern.

2. Symptome und Verlauf der Arthrose

2.1 Frühe Anzeichen und Symptome von Arthrose

Die Symptome von Arthrose entwickeln sich in der Regel schleichend und können anfangs unspezifisch sein.

Zu den frühen Anzeichen und Symptomen gehören:

  • Gelenkschmerzen: Anfangs treten die Schmerzen meist nach längeren Belastungen oder körperlicher Aktivität auf und können sich mit Ruhephasen bessern. Im Verlauf der Erkrankung können die Schmerzen jedoch auch in Ruhe auftreten und chronisch werden.
  • Gelenksteifheit: Besonders nach längeren Ruhephasen oder nach dem Aufwachen kann es zu Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit des betroffenen Gelenks kommen. Die Steifheit kann mit Bewegung allmählich nachlassen.
  • Belastungsempfindlichkeit: Das betroffene Gelenk kann empfindlich auf Belastung reagieren. Es kann Schmerzen verursachen, wenn Gewicht auf das Gelenk ausgeübt wird oder wenn es über längere Zeit in einer Position gehalten wird.
  • Knirschende oder knirschende Geräusche: Bei Bewegungen des betroffenen Gelenks kann es zu knirschenden, reibenden oder knirschenden Geräuschen kommen. Diese Geräusche werden als Gelenkknirschen oder Krepitation bezeichnet und entstehen durch den verschlissenen Knorpel.

2.2 Fortschreitende Symptome und deren Auswirkungen auf den Alltag

Im Verlauf der Arthrose können sich die Symptome verschlimmern und den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Zu den fortgeschrittenen Symptomen gehören:

  • Chronische Schmerzen: Die Gelenkschmerzen können an Intensität zunehmen und dauerhaft vorhanden sein. Dies kann zu erheblichen Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten wie Gehen, Treppensteigen, Greifen oder Heben führen.
  • Einschränkung der Beweglichkeit: Die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks kann immer weiter eingeschränkt werden. Es kann schwierig werden, das Gelenk vollständig zu beugen oder zu strecken, was die Durchführung einfacher Aufgaben beeinträchtigen kann.
  • Muskelschwäche: Durch die Schonhaltung und die eingeschränkte Nutzung des betroffenen Gelenks kann es zu einer Schwächung der umliegenden Muskulatur kommen. Dies kann die Stabilität des Gelenks weiter beeinträchtigen und zu Funktionsverlust führen.
  • Einschränkung der Lebensqualität: Die fortgeschrittene Arthrose kann Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Aktivitäten, die zuvor selbstverständlich waren, können nur noch unter Schmerzen oder gar nicht mehr durchgeführt werden. Dies kann zu Frustration, Einschränkungen im Berufs- und Privatleben sowie zu sozialer Isolation führen.

2.3 Unterschiedliche Verlaufsformen der Arthrose

Arthrose kann unterschiedliche Verlaufsformen aufweisen, die von Person zu Person variieren können.

Zu den verschiedenen Verlaufsformen gehören:

  • Langsam fortschreitend: Bei einigen Menschen entwickelt sich die Arthrose langsam und die Symptome verschlimmern sich im Laufe der Zeit nur geringfügig. Dies kann es den Betroffenen ermöglichen, ihre Aktivitäten relativ normal fortzusetzen, mit gelegentlichen Schmerzen und Einschränkungen.
  • Schnell fortschreitend: In anderen Fällen kann sich die Arthrose schnell verschlimmern und zu einer raschen Verschlechterung der Symptome führen. Dies kann zu einer starken Beeinträchtigung der Beweglichkeit und der Lebensqualität führen.
  • Phasenweise: Arthrose kann auch in Phasen auftreten, in denen sich die Symptome verschlimmern und dann wieder abklingen. Diese Phasen können von äußeren Faktoren wie Überlastung, Wetterveränderungen oder entzündlichen Schüben beeinflusst werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Verlauf der Arthrose individuell unterschiedlich sein kann und von verschiedenen Faktoren wie dem betroffenen Gelenk, der Schwere der Erkrankung, der Behandlung und dem Lebensstil abhängt. Eine frühzeitige Diagnose und eine angemessene Behandlung können dazu beitragen, den Verlauf der Arthrose zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.

3. Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

3.1 Diagnostische Verfahren zur Feststellung von Arthrose

Um Arthrose zu diagnostizieren, führt der Arzt in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung durch und erfragt die Krankengeschichte des Patienten. Hierbei werden Symptome, Vorerkrankungen, Verletzungen oder familiäre Arthrosefälle besprochen. Darüber hinaus können verschiedene diagnostische Verfahren eingesetzt werden, um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Arthrose zu beurteilen.

Dazu gehören:

  • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen sind häufig das erste bildgebende Verfahren, das zur Beurteilung von Arthrose eingesetzt wird. Sie können Veränderungen im Gelenk, wie Knorpelverlust, Knochenverdichtungen oder knöcherne Auswüchse (sogenannte Osteophyten) zeigen. Weitere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall können bei Bedarf zur genaueren Beurteilung eingesetzt werden.
  • Labortests: Obwohl es keinen spezifischen Bluttest zur Diagnose von Arthrose gibt, können bestimmte Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen. Zum Beispiel können Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) oder Rheumafaktoren getestet werden, um entzündliche Arthritisformen auszuschließen.

3.2 Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Bei der Behandlung von Arthrose kommen zunächst konservative Maßnahmen zum Einsatz. Diese zielen darauf ab, die Symptome zu lindern, die Funktion des betroffenen Gelenks zu verbessern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Schmerzlinderung: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Bei Bedarf können auch andere Schmerzmittel wie Paracetamol verschrieben werden.
  • Physikalische Therapie: Durch gezielte Übungen und physikalische Therapien kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks verbessert, die Muskulatur gestärkt und die Schmerzen reduziert werden. Dazu gehören beispielsweise Bewegungstherapie, manuelle Therapie, Elektrotherapie oder Ultraschallbehandlung.
  • Gewichtsmanagement: Eine Gewichtsabnahme bei Übergewicht kann die Belastung der Gelenke reduzieren und somit Schmerzen und Beschwerden lindern.
  • Gelenkschonende Maßnahmen: Es ist wichtig, das betroffene Gelenk vor übermäßiger Belastung zu schützen. Das kann durch die Verwendung von Gehhilfen, orthopädischen Schuhen oder Einlagen, speziellen Bandagen oder Schienen erreicht werden.
  • Injektionen: In einigen Fällen können Injektionen in das betroffene Gelenk mit kortikosteroiden Medikamenten oder Hyaluronsäure eine vorübergehende Linderung der Schmerzen und eine Verbesserung der Gelenkfunktion bewirken.

3.3 Operative Optionen bei fortgeschrittener Arthrose

Wenn konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichend sind oder die Arthrose fortgeschritten ist, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Die Wahl der operativen Maßnahme hängt vom betroffenen Gelenk, dem Schweregrad der Arthrose und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Mögliche operative Optionen bei fortgeschrittener Arthrose umfassen:

  • Gelenkersatzoperation: Bei schwerer Arthrose, insbesondere im Knie- oder Hüftgelenk, kann ein Gelenkersatz (Endoprothese) erwogen werden. Hierbei wird das erkrankte Gelenk durch eine künstliche Gelenkprothese ersetzt, um Schmerzen zu lindern und die Funktion des Gelenks wiederherzustellen.
  • Gelenkversteifung (Arthrodesis): In einigen Fällen kann eine Gelenkversteifung in Betracht gezogen werden, um die schmerzhafte Beweglichkeit des betroffenen Gelenks zu beseitigen. Bei dieser Operation wird das Gelenk dauerhaft fixiert, was jedoch zu einer eingeschränkten Beweglichkeit führt.
  • Knorpeltransplantation: In bestimmten Fällen kann eine Knorpeltransplantation oder eine Knorpelzelltransplantation erwogen werden. Hierbei wird Knorpelgewebe aus einem gesunden Bereich des Körpers entnommen und in das betroffene Gelenk transplantiert, um den geschädigten Knorpel zu ersetzen.

3.4 Alternative Therapieansätze und unterstützende Maßnahmen

Zusätzlich zu den konventionellen Behandlungsmöglichkeiten gibt es verschiedene alternative Therapieansätze und unterstützende Maßnahmen, die zur Linderung der Symptome beitragen können.

Dazu gehören:

  • Akkupunktur: Akupunktur kann zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Gelenkfunktion eingesetzt werden.
  • Chiropraktik: Durch chiropraktische Anpassungen und Manipulationen können Schmerzen und Steifheit reduziert werden.
  • Physikalische Therapie: Physikalische Therapie, wie zum Beispiel Anwendungen mit Kälte oder Wärme, Ultraschall oder Elektrotherapie, kann zur Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Gelenkfunktion beitragen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin werden manchmal zur Verbesserung der Gelenkgesundheit eingesetzt. Es ist wichtig, dies mit einem Arzt zu besprechen, da die Wirksamkeit umstritten ist.
  • Gewichtsmanagement und gesunde Ernährung: Gewichtsmanagement und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, die Belastung der Gelenke zu reduzieren und die Entzündung im Körper zu verringern.

Es ist wichtig zu beachten, dass alternative Therapien und unterstützende Maßnahmen als Ergänzung zur konventionellen Behandlung betrachtet werden sollten. Es ist ratsam, mit einem Arzt über die verschiedenen Optionen zu sprechen, um die besten Behandlungsansätze für den individuellen Fall zu ermitteln.

4. Umgang mit Arthrose im Alltag

4.1 Gelenkschonende Bewegungs- und Verhaltensweisen

Im Alltag können bestimmte gelenkschonende Bewegungs- und Verhaltensweisen dazu beitragen, die Symptome der Arthrose zu lindern und die Belastung der betroffenen Gelenke zu reduzieren.

Hier sind einige Empfehlungen:

  • Gelenkschonende Aktivitäten: Wählen Sie Aktivitäten aus, die gelenkschonend sind, wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Yoga oder Tai Chi. Diese Übungen bieten sanfte Bewegung und fördern die Flexibilität, ohne die Gelenke übermäßig zu belasten.
  • Gewichtsverteilung: Achten Sie beim Stehen, Gehen oder Tragen von Lasten darauf, das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine oder Arme zu verteilen, um die Belastung auf die Gelenke zu reduzieren.
  • Gelenkschonende Bewegungen: Vermeiden Sie übermäßige Belastungen der Gelenke, wie zum Beispiel abrupte Bewegungen, Sprünge oder das Tragen schwerer Lasten. Stattdessen sollten Sie sich auf sanfte und fließende Bewegungen konzentrieren.
  • Gelenke schonend aufrichten: Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen in einer Position, die das betroffene Gelenk übermäßig belastet. Nehmen Sie regelmäßige Pausen, um sich zu bewegen und das Gelenk zu entlasten.

4.2 Hilfsmittel und technische Unterstützungsmöglichkeiten

Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln und technischen Unterstützungsmöglichkeiten, die den Alltag mit Arthrose erleichtern können. Diese können dazu beitragen, die Belastung der Gelenke zu verringern und die Selbstständigkeit zu erhalten.

Hier sind einige Beispiele:

  • Gehhilfen: Gehstöcke, Gehstützen oder Rollatoren können dabei helfen, das Gleichgewicht zu verbessern und das Gewicht von den Gelenken zu nehmen, insbesondere beim Gehen über längere Strecken oder bei Ungleichgewichten.
  • Bandagen und Schienen: Spezielle Bandagen oder Schienen können die betroffenen Gelenke stabilisieren und unterstützen. Sie können Schmerzen lindern und die Bewegungsfreiheit verbessern.
  • Ergonomische Hilfsmittel: Es gibt eine Vielzahl von ergonomischen Hilfsmitteln, die die Ausführung alltäglicher Aufgaben erleichtern können. Dazu gehören zum Beispiel ergonomische Bestecksets, Griffverstärker für Flaschen oder spezielle Werkzeuge für Hausarbeit oder Gartenarbeit.
  • Anpassungen im Wohnbereich: Kleine Anpassungen im Wohnbereich, wie das Entfernen von Teppichen oder das Installieren von Haltegriffen im Badezimmer, können die Sicherheit und die Bewegungsfreiheit im Alltag verbessern.

4.3 Ernährungstipps zur Förderung der Gelenkgesundheit

Eine gesunde Ernährung kann zur Förderung der Gelenkgesundheit beitragen und Entzündungen im Körper reduzieren.

Hier sind einige Ernährungstipps, die berücksichtigt werden können:

  • Omega-3-Fettsäuren: Lebensmittel wie fetter Fisch (Lachs, Makrele, Hering), Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und zur Gelenkgesundheit beitragen können.
  • Antioxidantien: Obst und Gemüse, insbesondere Beeren, grünes Blattgemüse, Paprika und Zitrusfrüchte, enthalten Antioxidantien, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und den Knorpel schützen können.
  • Vitamin C: Lebensmittel wie Orangen, Zitronen, Kiwis, Paprika und Brokkoli sind reich an Vitamin C, das zur Kollagenbildung beiträgt und für die Gesundheit von Knorpel und Bindegewebe wichtig ist.
  • Vitamin D: Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr kann dabei helfen, die Knochendichte zu erhalten. Vitamin D kann durch Sonneneinstrahlung, angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.
  • Kalzium und Magnesium: Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Mandeln und Sesam enthalten Kalzium und Magnesium, die für die Knochengesundheit wichtig sind.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vorzugsweise in Form von Wasser, ist wichtig, um den Knorpel mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.

Es ist ratsam, sich mit einem Ernährungsberater oder Arzt abzusprechen, um individuelle Ernährungsbedürfnisse und -empfehlungen zu besprechen.

4.4 Selbstmanagement und Schmerzbewältigung

Selbstmanagement und Schmerzbewältigung sind wichtige Aspekte im Umgang mit Arthrose.

Hier sind einige Tipps und Strategien, die helfen können:

  • Pausen einlegen: Hören Sie auf Ihren Körper und nehmen Sie regelmäßig Pausen, um sich auszuruhen und das betroffene Gelenk zu entlasten.
  • Schmerzbewältigungstechniken: Lernen Sie verschiedene Schmerzbewältigungstechniken wie Entspannungsübungen, Ablenkung, tiefe Atmung oder Meditation, um mit den Schmerzen umzugehen und sie zu lindern.
  • Stressmanagement: Stress kann Schmerzen verstärken. Finden Sie effektive Stressbewältigungstechniken wie regelmäßige körperliche Aktivität, Zeit für Entspannung oder das Ausüben von Hobbys.
  • Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Familie, Freunden oder in Selbsthilfegruppen. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann hilfreich sein, um Erfahrungen zu teilen und emotionale Unterstützung zu erhalten.
  • Kommunikation mit dem Arzt: Halten Sie regelmäßige Kontakte zu Ihrem Arzt oder Rheumatologen aufrecht, um den Verlauf der Erkrankung zu besprechen, Fragen zu stellen und mögliche Anpassungen der Behandlung zu erörtern.
  • Planung und Organisation: Planen Sie Ihre Aktivitäten im Voraus und organisieren Sie Ihren Alltag so, dass Sie genügend Zeit für Ruhe und Erholung haben. Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und setzen Sie sich realistische Ziele.

Der Umgang mit Arthrose erfordert eine individuelle Herangehensweise und Anpassung an die eigenen Bedürfnisse. Es ist wichtig, auf den Körper zu hören, die Symptome ernst zu nehmen und die Selbstfürsorge zu priorisieren.

5. Pflege und Unterstützung bei Arthrose

5.1 Pflegerische Maßnahmen zur Linderung von Beschwerden

Bei Arthrose können pflegerische Maßnahmen dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Hier sind einige Pflegeempfehlungen:

  • Wärmeanwendungen: Wärmeanwendungen wie warme Kompressen, warme Bäder oder Wärmepackungen können dabei helfen, die Durchblutung zu fördern, die Muskeln zu entspannen und die Schmerzen zu lindern.
  • Kühlung: Bei akuten Entzündungen oder Schwellungen kann die Anwendung von Kältepackungen oder Eisbeuteln hilfreich sein, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
  • Massagen: Sanfte Massagen des betroffenen Gelenks können die Durchblutung fördern, die Muskeln entspannen und Schmerzen lindern. Es ist wichtig, dass die Massage von einem geschulten Therapeuten durchgeführt wird.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Arthrose spielen. Ein Physiotherapeut kann gezielte Übungen, Bewegungstherapie und manuelle Techniken einsetzen, um die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu lindern.
  • Unterstützung bei der Aktivitätsanpassung: Pflegekräfte können bei der Anpassung von Aktivitäten und Aufgaben im Alltag unterstützen. Sie können alternative Lösungen aufzeigen, um die Belastung der betroffenen Gelenke zu reduzieren und die Selbstständigkeit zu erhalten.

5.2 Hilfestellung bei Mobilitätseinschränkungen und Pflegebedarf

Bei fortgeschrittener Arthrose können Mobilitätseinschränkungen auftreten, die Unterstützung und Pflege erforderlich machen.

In solchen Fällen können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Hilfsmittel zur Mobilität: Gehhilfen, Rollstühle oder Mobilitätshilfen können eingesetzt werden, um die Mobilität zu verbessern und die Sicherheit zu gewährleisten. Pflegekräfte können bei der Auswahl und Anpassung dieser Hilfsmittel unterstützen.
  • Unterstützung bei der täglichen Körperpflege: Pflegekräfte können Unterstützung bei der täglichen Körperpflege bieten, insbesondere bei Aktivitäten wie dem An- und Ausziehen, dem Waschen oder der Toilettenbenutzung.
  • Hilfestellung bei der Medikamenteneinnahme: Pflegekräfte können bei der richtigen Einnahme von Medikamenten unterstützen, indem sie die Dosierung überwachen, bei Bedarf Erinnerungen geben und sicherstellen, dass die Medikamente korrekt eingenommen werden.
  • Organisation von Arztterminen: Pflegekräfte können bei der Organisation von Arztterminen und dem Transport zum Arzt unterstützen. Sie können sicherstellen, dass regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden und Behandlungspläne eingehalten werden.

5.3 Kommunikation und psychosoziale Unterstützung

Bei Arthrose ist die psychosoziale Unterstützung von großer Bedeutung, um mit den Herausforderungen und Einschränkungen der Erkrankung umzugehen.

Pflegende können in folgenden Bereichen Unterstützung bieten:

  • Emotionale Unterstützung: Pflegende können als Ansprechpartner dienen und den Betroffenen emotionalen Beistand bieten. Sie können Ängste, Sorgen oder Frustrationen ansprechen und den Betroffenen ermutigen, über ihre Gefühle zu sprechen.
  • Informationsvermittlung: Pflegende können Informationen über die Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten, Selbsthilfegruppen und andere Ressourcen bereitstellen. Sie können dazu beitragen, dass die Betroffenen über ihre Erkrankung informiert sind und die richtigen Entscheidungen treffen können.
  • Unterstützung bei Lebensstiländerungen: Pflegende können bei der Umstellung auf einen gesunden Lebensstil unterstützen, indem sie Ratschläge zur Ernährung, zum Gewichtsmanagement und zur Bewegung geben. Sie können auch bei der Motivation und Umsetzung von Verhaltensänderungen helfen.
  • Vermittlung von Kontakten: Pflegende können bei der Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern oder anderen Fachkräften unterstützen. Dadurch kann ein Netzwerk von Unterstützung und Austausch aufgebaut werden.

Die Pflege und Unterstützung bei Arthrose umfasst eine ganzheitliche Betreuung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten ist. Durch eine professionelle Pflege kann die Lebensqualität verbessert und der Umgang mit den Herausforderungen der Arthrose erleichtert werden.

6. Fazit

Arthrose ist eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, die zu Schmerzen und Funktionsverlust führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und eine umfassende Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der konservative Behandlungsmethoden, unterstützende Maßnahmen im Alltag und eine gute Pflege und Unterstützung kombiniert, können Menschen mit Arthrose ein aktives und erfülltes Leben führen.

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