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Kostenübernahme der Pflegekasse für ein Hausnotrufsystem

Sicherheit und schnelle Hilfe im Notfall

Lesedauer: 6 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 2.4.2023

Der Hausnotruf ist eine Möglichkeit für Senioren und Pflegebedürftige, sich im Notfall über einen Sender auf Knopfdruck selbst Hilfe zu holen. Dieses Hilfsmittel kann und soll Sicherheit für den Ernstfall schenken, wenn alte Menschen alleine wohnen – aber auch die Sorgen von Angehörigen nehmen. Bei einer anerkannten Pflegebedürftigkeit ab Pflegegrad 1 kann man für den Hausnotruf Zuschüsse über die Pflegekasse beziehen. Der Hausnotruf kann auch ohne Pflegebedürftigkeit beantragt werden – dann müssen die Kosten allerdings privat getragen werden. Bei einem Erstantrag auf www.deinepflege.de kann man den Hausnotruf gleich mitbeantragen.

1. Perfekt in der Pflegebedürftigkeit: Was versteht man unter einem Hausnotruf?

Der Hausnotruf ist, wie es der Name schon vermuten lässt, für Notfälle gedacht: Er wird bei Senioren und/oder Pflegebedürftigen installiert, damit sie rund um die Uhr Hilfe rufen können, wenn sie diese benötigen.

Ein Beispiel: Du lebst als Pflegebedürftige:r in deinem eigenen Zuhause und warst dort alleine, als du von der Treppe gestürzt bist. Das Telefon ist zu weit weg, du kannst nicht alleine aufstehen, brauchst allerdings unbedingt einen Krankenwagen. Jetzt kommt der Hausnotruf ins Spiel: Über einen Sender – der beispielsweise an einem Armband oder einer Kette befestigt ist – kannst du per Knopfdruck den Notruf wählen. Und dir wird geholfen. 365 Tage im Jahr. 24 Stunden am Tag.

Dank des Hausnotrufs können sich Pflegebedürftige und Senioren noch sehr viel länger in den eigenen vier Wänden bewegen – ohne die Sorge, dass ihnen etwas zustoßen könnte. Über das herkömmliche Telefonsignal wird ein Basisgerät in der Wohnung installiert und mit einem wasserdichten Funksender verbunden, den der:die Pflegebedürftige immer bei sich trägt. Dafür gibt es mittlerweile schon verschiedene Optionen – manche bevorzugen ihn an einem Armband, andere an einer Brosche oder einer Halskette.

Doch: Wie funktioniert der Hausnotruf genau? Der Sender, den du als Pflegebedürftige:r dauerhaft bei dir hast, ist mit der Basisstation verbunden. Diese hat einen Radius von bis zu 50 Metern, was in den meisten Fällen den Umkreis von Haus und Garten einschließt. Sobald dir etwas zustößt, drückst du den Knopf an deinem Sender – und wirst über die Basisstation mit dem Notruf verbunden. Du kannst über eine sehr ausgeprägte Freisprecheinrichtung mit den Mitarbeiter:innen der Notrufstation kommunizieren und dir im Ernstfall helfen lassen. Und das Beste: Die wichtigsten Informationen über dich sind schon hinterlegt. Wenn du deinen Hausnotruf also auslöst, kennt die Notrufzentrale bereits deine Vorerkrankungen, weiß deinen Pflegegrad und ist darüber informiert, welche Menschen jetzt angerufen werden sollen. Solltest du nicht in der Lage sein, mit dem Notruf zu sprechen, werden die entsprechenden Schritte für deine Hilfe selbstverständlich eingeleitet.

Übrigens: Neben dem Hausnotruf gibt es auch noch die Option, Sensoren über die eigene Wohnung zu verteilen – diese merken, wenn du als Pflegebedürftige:r von deiner üblichen Tagesroutine abweichst und verständigen in diesem Fall eine:n Angehörige:n. Auch mobile Notrufsysteme sind mittlerweile erhältlich – hier wird der Sender mit einer SIM-Karte ausgestattet.

Gut zu wissen: Du entscheidest, wer im Notfall kontaktiert wird!

Bei der Installation des Hausnotrufs kannst du verschiedene Telefonnummern hinterlegen und definieren, in welcher Reihenfolge diese im Notfall angerufen werden sollten. So wird sichergestellt, dass du auf jeden Fall jemanden erreichst. Da der Hausnotruf aber hauptsächlich für Unfälle gedacht ist, sollte die Notrufzentrale ziemlich weit oben stehen.

2. Wann haben Pflegebedürftige einen Anspruch auf den Hausnotruf?

Für die Installation eines Hausnotrufs muss keine anerkannte Pflegebedürftigkeit vorliegen, auch Senioren ohne Pflegegrad können darauf zurückgreifen. Plus: Auch Angehörige können von dem Hausnotruf profitieren – so wissen sie ihre:n pflegebedürftige:n Verwandte:n rund um die Uhr in Sicherheit und müssen sich keine Sorgen machen, dass ihren Liebsten etwas zustößt.

Während der Hausnotruf normalerweise privat abgerechnet und – wenn nötig – vom Sozialamt unterstützt wird, haben anerkannt Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1 die Möglichkeit, Zuschüsse über die Pflegekasse zu beziehen. Dafür müssen allerdings einige Kriterien erfüllt werden.

Gut zu wissen: Zuschüsse über die Pflegekasse ab Pflegegrad 1!

Um die Unterstützung über die Pflegekasse anerkannt zu bekommen, muss bei einer Pflegebedürftigkeit folgende Ausgangslage vorliegen:

  • Du benötigst einen anerkannten Pflegegrad.
  • Du bist den Großteil des Tages alleine – und dementsprechend einem größeren Risiko ausgesetzt.
  • Dein Zustand lässt es nicht zu, dass du dir im Ernstfall selbst Hilfe holst.

3. Wer trägt die Kosten für den Hausnotruf?

Die Kosten für einen Hausnotruf sind überschaubar – nicht umsonst gilt es als anerkannte Hilfe für Pflegebedürftige und alte Menschen. Die Installation der Basisstation liegt einmalig zwischen 10 und 80 Euro. Hinzu kommt ein monatlicher Betrag zwischen 20 und 30 Euro.

Bei der Wahl des richtigen Anbieters – der sowohl ein Wohlfahrtsverband als auch ein privates Unternehmen sein kann – orientiert man sich idealerweise daran, welche Anbieter die Pflegekasse bezuschusst. Auch, wenn man selbst nicht pflegebedürftig ist. So entgeht man nämlich dem Risiko, zu viel für den Hausnotruf zu bezahlen. Die Pflegekasse bezuschusst den Hausnotruf laut Sozialgesetzbuch mit einer einmaligen Installationsunterstützung von 10,49 Euro und bis zu 23 Euro Nutzungsgebühren pro Monat.

Gut zu wissen: Viele Anbieter eines Hausnotrufs bieten Zusatzleistungen an!

Neben einer mobilen Notruf-Alternative bieten viele Anbieter unter anderem auch an, den Haustürschlüssel in einem Schließfach außerhalb der Wohnung zu verwahren, Essen zu liefern oder täglich den Zustand des:der Pflegebedürftigen abzufragen. Diese Zusatzleistungen können hilfreich sein, werden im Normalfall allerdings nicht von den Pflegekassen übernommen.

4. Wer installiert den Hausnotruf im eigenen Zuhause? Und was ist zu tun, wenn er mal nicht funktioniert?

Neben Wohlfahrtsverbänden wie den Johannitern oder Maltesern kann man den Hausnotruf auch von privaten Unternehmen beziehen – wofür man sich entscheidet, ist einem völlig selbst überlassen. Beim Vergleich lohnt es sich aber, sowohl die Kündigungsfrist als auch den Service bei Problemen und natürlich das Kleingedruckte zu beachten. Der gewählte Anbieter liefert die Geräte für den Hausnotruf im Normalfall bis an die Haustür und hilft auch bei der Installation, sofern man dies wünscht. Alternativ kann man sich über ein Call-Center beraten lassen und den Hausnotruf auch selbst einrichten. Idealerweise platziert man den Hausnotruf an einer Stelle, von der aus die Reichweite in alle Richtungen ausreicht – das kann beispielsweise ein Flur oder das Wohnzimmer sein.

Nach der Installation werden wichtige Telefonnummern von Angehörigen oder dem Hausarzt und entscheidende Informationen über dich und deinen Gesundheitszustand an die Notrufzentrale übergeben. So kann im Notfall viel Zeit gespart und dir noch besser geholfen werden.

Wenn du mal das Gefühl haben solltest, mit dem Hausnotruf stimmt etwas nicht, wendest du dich selbstverständlich an deinen Anbieter und lässt die Geräte unter Umständen von den Mitarbeiter:innen überprüfen – die problemlose Funktion muss nämlich unbedingt gewährleistet sein, um die optimale Hilfe für dich zu garantieren.

Gut zu wissen: Der Hausnotruf muss immer getestet werden!

Im Ernstfall hast du natürlich keine Zeit, die Technik von deinem Hausnotruf zu kontrollieren – deshalb sollte man ihn gleich nach der Installation einmal testen. Dabei lohnt es sich, sowohl die Verbindung, die Lautstärke als auch die Qualität in verschiedenen Räumen und im Garten zu prüfen.

5. SHS-Hausnotruf: Diesen Anbieter kannst du bei unserem Erstantrag auf Pflege gleich mitbestellen!

Dich hat das Konzept vom Hausnotruf überzeugt? Und du wolltest ohnehin einen Erstantrag auf Pflege über DeinePflege.de stellen? Perfekt, denn bei uns kannst du beides in einem Schritt miteinander verbinden. Wir arbeiten mit dem deutschlandweit agierenden Hausnotruf-Anbieter SHS aus Bremen zusammen, der seit 2014 von unserem Partner Emre Turgul geleitet wird. Bei ihm bezahlst du im Basispaket die 23 Euro, die im Idealfall auch von der Pflegekasse übernommen werden, wirst bei der Installation unterstützt – und hast natürlich eine Auswahl an weiteren Hilfeleistungen.

Übrigens: Der SHS-Hausnotruf hilft dir nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch – so kannst du mit türkischer Herkunft in deiner Muttersprache mit der Notrufzentrale kommunizieren.

Aktuell unterstützen wir die Beantragung eines Hausnotrufsystems nur im Rahmen des Erstantrags auf Pflege. In wenigen Wochen ist aber auch eine direkte und unabhängige Beantragung möglich. (Was du über den Erstantrag wissen solltest und wie du die Pflege gleich mit dem Hausnotruf beantragst, erfährst du in diesem Artikel).

Gut zu wissen: Der Hausnotruf kann auch nachträglich beantragt werden

Natürlich musst du dich nicht mit deinem Erstantrag auf Pflege gleich für den Hausnotruf entscheiden. Auch im Nachhinein kannst du diese Option noch bei deiner Pflegekasse beantragen. Dafür meldest du dich bei deiner Pflegekasse, stellst einen separaten Antrag für den Hausnotruf und lässt ihn nach der Genehmigung bei dir zu Hause installieren.

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