deinePflege Ratgeberzurück zum Ratgeber

Progressive supranukleäre Blicklähmung

Definition, Symptome und Auswirkungen auf den Alltag

Lesedauer: 17 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 8.8.2023

Die progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zu fortschreitenden Symptomen führt und eine Vielzahl von Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen hat. In diesem Artikel werden wir uns mit den verschiedenen Aspekten der PSP befassen, einschließlich der Definition, Ursachen, Symptome, Verlauf der Erkrankung, Auswirkungen auf den Alltag, Pflegebedürfnisse und Unterstützungsmaßnahmen für sowohl die Betroffenen als auch pflegende Angehörige.

1. Was ist eine progressive supranukleäre Blicklähmung?

1.1 Definition und Ursachen der PSP

Die progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die durch eine fortschreitende Schädigung bestimmter Bereiche im Gehirn verursacht wird. Sie wird auch als Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom bezeichnet, benannt nach den Forschern, die die Krankheit erstmals beschrieben haben.

Die genauen Ursachen der PSP sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Es wurden bestimmte genetische Mutationen identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für PSP in Verbindung gebracht werden, jedoch sind diese Mutationen bei den meisten Patienten mit PSP nicht vorhanden. Es wird auch angenommen, dass die Ansammlung von abnormalen Proteinen, insbesondere des sogenannten Tau-Proteins, im Gehirn eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielt.

1.2 Diagnosestellung und Differentialdiagnosen

Die Diagnosestellung der PSP kann eine Herausforderung darstellen, da die Symptome zunächst unspezifisch sein können und mit anderen Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit, Demenz oder Schlaganfall verwechselt werden können.

Die Anamnese und eine gründliche klinische Untersuchung sind wichtige Schritte bei der Diagnosestellung. Der Arzt wird nach den Symptomen und ihrem Verlauf fragen und verschiedene neurologische Tests durchführen, um die Funktionen des Nervensystems zu überprüfen. Eine Untersuchung der Augenbewegungen, insbesondere das Vorhandensein der charakteristischen Blicklähmung nach oben und unten, kann ein wichtiges diagnostisches Merkmal sein.

Neurologische Bildgebungsverfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns können durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen der Symptome auszuschließen. Es gibt auch spezifische diagnostische Kriterien, wie die von der National Institute of Neurological Disorders and Stroke (NINDS) und der Society for Progressive Supranuclear Palsy (PSP) entwickelten Kriterien, die Ärzten bei der Diagnosestellung helfen können.

Differentialdiagnosen umfassen andere neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson-Krankheit, multiple Systematrophie (MSA), frontotemporale Demenz und normale Druckhydrozephalus (NPH). Es ist wichtig, zwischen diesen verschiedenen Erkrankungen zu unterscheiden, da sie unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern können.

Die genaue Diagnosestellung und Differentialdiagnose sollte von einem Facharzt für Neurologie oder einem Spezialisten für Bewegungsstörungen vorgenommen werden, um eine genaue Einschätzung zu gewährleisten.

Die fortgeschrittenen bildgebenden Verfahren wie die Positronenemissionstomographie (PET) und die Cerebrospinalflüssigkeitsanalyse können bei Bedarf zur weiteren Abklärung eingesetzt werden, sind jedoch nicht routinemäßig erforderlich.

2. Symptome und Verlauf der progressiven supranukleären Blicklähmung

2.1 Motorische Symptome

Die motorischen Symptome der PSP sind vielfältig und können zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. Die Muskelsteifheit und die langsame Bewegung (Rigor) sind typisch für die Erkrankung. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Bewegungen zu initiieren und zu kontrollieren, was zu verlangsamten Bewegungsabläufen führt. Das Gehen wird oft zu einem schwierigen und unsicheren Prozess. Betroffene haben häufig einen steifen, gebeugten Gang, bei dem sie kleine Schritte machen und das Gleichgewicht schwer halten können. Dies erhöht das Risiko von Stürzen und Verletzungen.

Die Blicklähmung nach oben und unten ist eines der charakteristischen Merkmale der PSP. Betroffene haben Schwierigkeiten, ihre Augen nach oben oder unten zu bewegen, während die seitliche Augenbewegung normalerweise erhalten bleibt. Dies kann die Fähigkeit beeinträchtigen, Dinge in verschiedenen Höhen zu betrachten, beispielsweise beim Lesen oder Treppensteigen. Betroffene können auch Schwierigkeiten haben, ihr Blickfeld von einem Objekt zum anderen zu bewegen.

Neben den Blickbewegungsstörungen können auch andere Augenprobleme auftreten, wie zum Beispiel Probleme mit der Augenliderkontrolle, wie schweres Blinzeln oder Probleme beim Öffnen oder Schließen der Augenlider. Dies kann das Sehvermögen beeinträchtigen und das Trockene-Augen-Syndrom verursachen.

2.2 Kognitive und Verhaltenssymptome

Obwohl die PSP in erster Linie als Bewegungsstörung betrachtet wird, können auch kognitive und Verhaltenssymptome auftreten. Die kognitiven Veränderungen können Gedächtnisstörungen, Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Denken, Schwierigkeiten beim Abrufen von Informationen und Einschränkungen der Urteilsfähigkeit umfassen. Es kann auch zu Problemen beim Planen, Organisieren und Durchführen von Aufgaben kommen.

Verhaltenssymptome können sich in verschiedenen Formen äußern. Betroffene können Apathie entwickeln, was zu einer reduzierten Motivation und Teilnahmslosigkeit führt. Sie können auch Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche und emotionale Labilität erleben. Depressionen sind bei Menschen mit PSP häufig und können das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Die kognitiven und Verhaltenssymptome können zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen und die Interaktionen mit anderen Menschen beeinflussen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sozialen und beruflichen Verpflichtungen nachzukommen und sich an Veränderungen anzupassen. Eine angemessene Unterstützung, Betreuung und möglicherweise auch medikamentöse Behandlung können helfen, die kognitiven und Verhaltenssymptome zu mildern und das Wohlbefinden zu verbessern.

2.3 Fortschreitender Verlauf der Erkrankung und Prognose

Die PSP ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der die Symptome im Laufe der Zeit zunehmen. Der Verlauf und die Progression der Krankheit können von Person zu Person variieren, aber im Allgemeinen verschlechtert sich die Funktionsfähigkeit im Laufe der Zeit. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind Betroffene oft stark auf Unterstützung und Pflege angewiesen. Die Lebenserwartung nach Diagnosestellung beträgt in der Regel 5 bis 10 Jahre, obwohl es auch Fälle gibt, in denen die Krankheit schneller voranschreitet oder länger dauert.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Symptome der PSP nicht ausschließlich auf motorische oder kognitive Beeinträchtigungen beschränkt sind. Viele Menschen mit PSP erleben eine Kombination aus motorischen, kognitiven und Verhaltenssymptomen, die sich im Laufe der Zeit verändern und zunehmen können.

Die frühzeitige Diagnosestellung und die Behandlung der Symptome können dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Fortschreitung der Krankheit zu verlangsamen. Eine umfassende Betreuung durch ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern, kann eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Symptome spielen und die Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen ermöglichen.

3. Auswirkungen der progressiven supranukleären Blicklähmung auf den Alltag

Die progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP) hat erhebliche Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen. Die Symptome der Erkrankung, einschließlich der motorischen, kognitiven und Verhaltenssymptome, können die Selbstständigkeit und die Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben stark beeinträchtigen.

3.1 Motorische Einschränkungen und Gleichgewichtsprobleme

Die motorischen Symptome der PSP, wie Muskelsteifheit, langsame Bewegungen und Gleichgewichtsprobleme, machen es schwierig, alltägliche Aktivitäten auszuführen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich sicher zu bewegen, Treppen zu steigen, sich anzuziehen oder selbstständig zu essen. Sie können auch Schwierigkeiten haben, Objekte zu greifen und zu handhaben, was zu Problemen bei der Durchführung einfacher Aufgaben wie dem Öffnen von Türen oder dem Halten von Besteck führen kann.

3.2 Schluck- und Sprachstörungen

Schluckstörungen sind häufig bei PSP und können zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitsaufnahme führen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Nahrung und Flüssigkeiten sicher zu schlucken, was zu Aspirationsgefahr und Mangelernährung führen kann. Es ist wichtig, dass sie spezifische Anpassungen der Konsistenz der Nahrung und Flüssigkeiten erhalten und gegebenenfalls Unterstützung durch logopädische Therapie erhalten.

Sprachstörungen sind ebenfalls häufig bei PSP. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Wörter zu finden, ihre Gedanken verbal auszudrücken oder die Bedeutung von gesprochener Sprache zu verstehen. Die Kommunikation kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden, was zu Frustration und sozialer Isolation führen kann.

3.3 Kognitive Veränderungen und emotionale Auswirkungen

Die kognitiven Veränderungen bei PSP können die geistige Schärfe, das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Urteilsfähigkeit beeinträchtigen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, Informationen zu verarbeiten, sich zu konzentrieren und Entscheidungen zu treffen. Dies kann dazu führen, dass alltägliche Aufgaben schwieriger werden und die Unabhängigkeit beeinträchtigt wird. Die kognitiven Veränderungen können auch zu Frustration, Verwirrung und einem Gefühl des Verlustes der eigenen Identität führen.

Die emotionalen Auswirkungen der PSP sollten nicht unterschätzt werden. Depressionen, Angstzustände und Stimmungsschwankungen sind häufig bei Menschen mit PSP. Die Einschränkungen im Alltag und die fortschreitende Natur der Erkrankung können zu einem Verlust an Lebensqualität, sozialer Isolation und einer erhöhten Belastung für die Betroffenen führen. Eine angemessene Unterstützung durch psychologische Betreuung und emotionale Unterstützung ist wichtig, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.

3.4 Kommunikationsprobleme und soziale Herausforderungen

Aufgrund der motorischen und sprachlichen Einschränkungen können sich Kommunikationsprobleme ergeben. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und am sozialen Leben teilzunehmen. Die Veränderungen der körperlichen Erscheinung und der kognitiven Fähigkeiten können auch zu Stigmatisierung und Missverständnissen seitens anderer Menschen führen. Dies kann zu einem Rückzug aus sozialen Aktivitäten und einem Verlust an sozialer Unterstützung führen.

Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen Unterstützung erhalten, um die Auswirkungen der PSP auf den Alltag zu bewältigen. Eine ganzheitliche Betreuung durch ein multidisziplinäres Team, bestehend aus Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern, kann dazu beitragen, Strategien und Techniken zu entwickeln, um die Herausforderungen im Alltag zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.

4. Pflegebedürfnisse bei progressiver supranukleärer Blicklähmung

Die progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP) ist eine fortschreitende Erkrankung, die zu einer Vielzahl von Pflegebedürfnissen führt. Da die Symptome der PSP sich im Laufe der Zeit verschlimmern, ist eine umfassende Betreuung und Unterstützung erforderlich, um den Betroffenen zu helfen, ihre Lebensqualität zu erhalten und den Alltag zu bewältigen.

Im Folgenden werden wichtige Aspekte der Pflege bei PSP erläutert:

4.1 Physikalische Pflege und Mobilitätshilfen

Die physische Pflege bei PSP umfasst Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten wie Ankleiden, Waschen, Toilettengang und Hygiene. Betroffene können aufgrund der Muskelsteifheit und der motorischen Einschränkungen Schwierigkeiten haben, diese Aktivitäten selbstständig durchzuführen. Hilfsmittel wie Gehhilfen, Rollstühle, Haltegriffe und andere Mobilitätshilfen können eingesetzt werden, um die Mobilität zu verbessern und das Sturzrisiko zu reduzieren.

4.2 Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme

Schluckstörungen sind häufig bei PSP und können zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitsaufnahme führen. Es ist wichtig, die Konsistenz der Nahrung und Flüssigkeiten entsprechend anzupassen, um das Risiko von Aspiration und Verschlucken zu reduzieren. Eine Zusammenarbeit mit einem Logopäden und einem Ernährungsberater kann dabei helfen, eine angepasste Ernährung zu planen und sicherzustellen, dass die Betroffenen ausreichend Nährstoffe aufnehmen.

4.3 Sprach- und Kommunikationsunterstützung

Aufgrund von Sprachstörungen können Betroffene Schwierigkeiten haben, sich verbal auszudrücken und zu kommunizieren. Alternative Kommunikationsmethoden wie Gesten, Bildkarten, Schreibtafeln oder technologische Hilfsmittel wie Sprachgeneratoren können eingesetzt werden, um die Kommunikation zu erleichtern. Logopädische Therapie kann dabei helfen, die vorhandenen kommunikativen Fähigkeiten so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und neue Kommunikationsstrategien zu erlernen.

4.4 Kognitive Unterstützung und Beschäftigungsmöglichkeiten

Bei PSP treten kognitive Veränderungen auf, die die geistige Schärfe und das Gedächtnis beeinflussen können. Strukturierte Aktivitäten, Gedächtnisübungen und kognitives Training können dazu beitragen, die geistige Aktivität aufrechtzuerhalten und das Wohlbefinden zu fördern. Beschäftigungsmöglichkeiten wie Kunsttherapie, Musiktherapie oder Spiele können ebenfalls helfen, die kognitiven Fähigkeiten zu stimulieren und eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten.

4.5 Emotionaler und sozialer Beistand

Die PSP kann zu emotionalen Herausforderungen und sozialer Isolation führen. Betroffene benötigen emotionale Unterstützung und soziale Interaktion, um ihre Lebensqualität zu erhalten. Ein unterstützendes Umfeld, psychologische Betreuung, Selbsthilfegruppen und der Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen können dazu beitragen, die emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen zu erfüllen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten.

Die Pflege bei PSP erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise und eine individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Betroffenen. Eine enge Zusammenarbeit mit einem multidisziplinären Team, bestehend aus Neurologen, Therapeuten, Pflegekräften und Sozialarbeitern, ist wichtig, um die bestmögliche Unterstützung und Pflege zu gewährleisten. Es ist auch wichtig, die Pflegebedürfnisse im Verlauf der Erkrankung regelmäßig zu überprüfen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen, um den sich ändernden Bedürfnissen gerecht zu werden.

5. Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige

Die Pflege einer Person mit progressiver supranukleärer Blicklähmung (PSP) kann eine große Herausforderung sein, sowohl physisch als auch emotional. Pflegende Angehörige spielen eine entscheidende Rolle bei der Betreuung und Unterstützung von Menschen mit PSP. Es ist wichtig, dass sie auch selbst Unterstützung erhalten, um ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu wahren. Im Folgenden werden verschiedene Maßnahmen aufgeführt, die pflegende Angehörige in Betracht ziehen können.

5.1 Informationen und Schulungen zur PSP

Pflegende Angehörige sollten sich umfassend über die PSP informieren. Sie sollten verstehen, wie sich die Erkrankung entwickelt, welche Symptome auftreten können und wie sie sich auf den Alltag der Betroffenen auswirken. Informationen über Behandlungsmöglichkeiten, unterstützende Hilfsmittel und Pflegetechniken sind ebenfalls wichtig. Schulungen und Informationsveranstaltungen, die von medizinischen Fachkräften, Selbsthilfegruppen oder Organisationen angeboten werden, können den pflegenden Angehörigen helfen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern.

5.2 Selbstpflege und Stressbewältigung für pflegende Angehörige

Die Pflege eines Menschen mit PSP kann physisch und emotional sehr anstrengend sein. Pflegende Angehörige müssen auf ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden achten, um ihre Pflegerolle bewältigen zu können. Es ist wichtig, sich selbst Zeit für Erholung, Ruhe und Entspannung zu nehmen. Pflegende Angehörige sollten ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und Möglichkeiten zur Stressbewältigung finden, wie z.B. regelmäßige körperliche Aktivität, Meditation, Entspannungstechniken oder den Austausch mit anderen Pflegenden.

5.3 Unterstützung durch professionelle Pflegedienste und Betreuungsangebote

Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, Unterstützung von professionellen Pflegediensten in Anspruch zu nehmen. Je nach Bedarf können ambulante Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen eine wichtige Rolle spielen, um pflegende Angehörige zu entlasten und ihnen Zeit für Erholung oder eigene Verpflichtungen zu geben. Professionelle Pflegekräfte können bei der körperlichen Pflege, der Medikamentengabe und anderen pflegerischen Aufgaben unterstützen.

5.4 Austausch mit anderen Betroffenen und Angehörigen

Der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann eine wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige sein. Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder lokale Gemeinschaften bieten die Möglichkeit, Informationen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und emotionale Unterstützung zu erhalten. Der Kontakt zu anderen Betroffenen und Angehörigen kann helfen, das Gefühl der Isolation zu verringern und neue Bewältigungsstrategien zu erlernen.

Die Unterstützung und Selbstfürsorge von pflegenden Angehörigen sind von entscheidender Bedeutung, um ihre Rolle effektiv und langfristig bewältigen zu können. Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, Unterstützung und Entlastung anzunehmen, um ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu erhalten. Indem sie auf ihre eigenen Bedürfnisse achten, können sie auch eine bessere Unterstützung für die Person mit PSP bieten.

6. Fazit

Die progressive supranukleäre Blicklähmung ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung mit einer Reihe von motorischen, kognitiven und Verhaltenssymptomen. Die Auswirkungen auf den Alltag sind erheblich und erfordern eine umfassende Pflege und Unterstützung. Sowohl Betroffene als auch pflegende Angehörige benötigen eine ganzheitliche Betreuung, die physische, emotionale und soziale Aspekte berücksichtigt. Eine umfassende Information, Unterstützungsdienste und der Austausch mit anderen Betroffenen können dazu beitragen, den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern.

Anmelden

Passwort vergessen?

Du hast noch kein Konto bei uns?
Registriere dich jetzt. Einfach, schnell, kostenlos

Konto erstellen

Bereits Kunde? Kein Problem. Hier kannst du dich anmelden.

Sag Hallo!

Melde dich bei uns – gern erzählen wir dir mehr über unsere Arbeit, unsere Vision und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Wir freuen uns, von dir zu hören!

Hausnotruf beantragen

Beratung buchen