4.2 Biografiearbeit
Bei der Biografiearbeit werden biografische Daten und Erlebnisse gesammelt und aufgearbeitet.
Durch diese Arbeit können pflegende Angehörige und Pflegekräfte die Lebensgeschichte des Pflegebedürftigen erfassen und somit ein besseres Verständnis für seine Persönlichkeit und Bedürfnisse entwickeln. Dies ist hilfreich für die Erstellung einer individuellen Pflegeplanung, denn anhand der Biografie können gezielte Aktivitäten und Maßnahmen entwickelt werden, die auf die Interessen und Vorlieben des Pflegebedürftigen abgestimmt sind.
Die Biografiearbeit kann dazu beitragen, Erinnerungen zu wecken und das Selbstwertgefühl des Pflegebedürftigen zu stärken. Sie hilft, eine vertrauensvolle Atmosphäre und angenehme Umgebung zu schaffen, in der sich Pflegebedürftige besser verstanden, respektiert und mehr wertgeschätzt fühlen.
4.3 Basale Stimulation
Die basale Stimulation ist eine spezielle Form der Pflege, die darauf abzielt, verschiedene Sinne des Körpers (zum Beispiel Tastsinn, Gehörsinn und Gleichgewichtssinn) des Pflegebedürftigen zu stimulieren und seine Wahrnehmung zu fördern. Die basale Stimulation ist besonders für Menschen mit Einschränkungen im Bewegungsapparat, mit geistigen oder sensorischen Beeinträchtigungen oder für Menschen in fortgeschrittenen Stadien von Demenz geeignet.
Durch gezielte Berührungen, Bewegungen und Stimuli können die Sinne des Pflegebedürftigen aktiviert werden, was zu einer Steigerung der Wahrnehmung und des Wohlbefindens führt. Die basale Stimulation kann auch dazu beitragen, Schmerzen und Ängste zu lindern und die Kommunikation zwischen Pflegebedürftigen und Pflegekräften zu verbessern.
4.4 Validation
Die Validation ist eine Methode, die darauf abzielt, die Emotionen und das Verhalten des Pflegebedürftigen zu verstehen und anzuerkennen. Dabei wird versucht, seine Gefühle zu spiegeln und zu respektieren und ihn darin zu bestärken und ihm dabei zu helfen, diese zu artikulieren. Ziel ist der Aufbau einer besseren Beziehung und einer Stärkung des Vertrauens. Durch die Validation kann der Pflegebedürftige seine Emotionen besser verarbeiten und somit seine Selbstständigkeit und Autonomie fördern. Zudem kann die Validation dazu beitragen, dass die Person sich verstanden und wertgeschätzt fühlt.
4.5 Aktivierung durch Bewegung
Durch gezielte Bewegungsangebote kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Pflegebedürftigen erhalten oder verbessert werden. Dies steigert auch die Lust an sozialer Interaktion und die Freude an gemeinsamen Aktivitäten.
Bei der Aktivierung durch Bewegung geht es nicht nur um sportliche Aktivitäten, sondern auch um gezielte Alltagsbewegungen, die Gleichgewicht, Koordination und Kraft der Pflegebedürftigen fördern, was wiederum dazu beiträgt, dass sie länger selbstständig bleiben und ihre Lebensqualität verbessern.
4.6 Erhaltung der sozialen Kontakte
Eine weitere Maßnahme um die Lebensqualität älterer und pflegebedürftiger Menschen zu verbessern ist die gezielte Förderung sozialer Kontakte und Beziehungen. Dies kann dazu beitragen, Selbstwertgefühl und Lebenszufriedenheit zu steigern und beugt Einsamkeit und Isolation vor.
Pflegende Angehörige und Pflegekräfte können dabei helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, indem sie den Pflegebedürftigen in soziale Aktivitäten einbeziehen oder Kontakt zu anderen Personen herstellen. Auch der Besuch von Freunden und Familienangehörigen oder die Teilnahme an Gruppenaktivitäten können dazu beitragen, soziale Kontakte zu fördern.